Vom Mut anders zu sein

03.03.2020 20:37:09

Gesellschaftliche Fragmentierung

Wer sich heute durch die Medien quält, wird von so vielen Anspruchsgruppen in Beschlag genommen, dass es eine Herausforderung ist, den Überblick zu behalten. Männer, Frauen, Veganer, Vegetarier, Carnivoren, Flexitarier, Lesben, Schwule, Heteros, Links, Mitte, Rechts, Grüne, Konservative, Progressive, Singles, Familien, Alte, Junge, Millennials, Generation XYZ, Babyboomer, Manager, Arbeiter, Studenten, Pensionäre und und und und…man könnte hunderte Seiten davon füllen. Jede dieser Gruppen hat Ideen, die oftmals diametral anderen Ideen gegenüberstehen.

 

Sinnstiftende Ideen

Die Identifikation mit diesen Ideen ist teilweise sehr stark, und entsprechend gross ist das Geschrei, wenn man sich in seiner Identität angegriffen fühlt. Es ist fast nicht mehr möglich, jemanden nicht zu provozieren, wenn man kommuniziert.

 

Es allen recht machen

Vielen Firmen fehlt deshalb oft der Mut, abseits der Norm zu kommunizieren. Man möchte nicht polarisieren oder provozieren und schon gar nicht, dass sich irgendjemand negativ über das Unternehmen äussert. Die Kommunikation verkommt dadurch zu einem pampigen, warmen Einheitsbrei.

 

Anders als die anderen

Kampagnen, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, gehen oft über den gesellschaftlichen Wertekonsens hinaus oder verschieben die Grenzen nach ihren Vorstellungen. Um die Gemüter zu bewegen, braucht es manchmal gar nicht viel. Wer sich abseits des immer gut gelaunten, glänzenden und hochpolierten Durchschnitts positioniert, der kann schnell mal Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

 

Wer sich exponiert, wird gesehen

Das könnte z. Bsp. mit Wortspielen, Ironie, Stereotypisierung, Klischees, guten Geschichten oder ganz simpel mit der ungefilterten Wahrheit geschehen. Kampagnen, die zum Nachdenken anregen, bewegen, provozieren, inspirieren etc., sind wesentlich effizienter und erreichen eine höhere Aufmerksamkeit pro eingesetzten Franken als manch teure Weichspüler-Kampagne. Aber eben…es braucht den Mut, mal etwas abseits der ausgetretenen Pfade zu gehen.

 

Keine Positionierung ohne Profil

Besonders bei KMU, und im Speziellen bei solchen im Bereich B2B, ist die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren, nahe 0%. Falls überhaupt die Notwendigkeit von Kommunikation erkannt wird, dann ist diese in den allermeisten Fällen so seicht und langweilig wie eine lauwarme Pfütze. Da gibt es keine Ecken und keine Kanten und entsprechend auch keine eigenständige Persönlichkeit.

 

Starke Emotionen wecken

Vielen Agenturen (uns inklusive) fehlt es oftmals an Mut, kontroverse Ideen auszuarbeiten und zu präsentieren, im Wissen, dass die Arbeit in vielen Fällen für die Katz ist. Das ist schade, gleichzeitig aber auch eine Chance, wenn man es dennoch tut. Die Einsicht, dass es notwendig ist, starke Emotionen zu wecken, um aus der Masse herauszustechen, kommt auch bei den KMU langsam, aber sicher an.

 

Neue Wege führen zu neuen Zielen

Es liegt an uns Agenturen, sich nicht von Quick-Wins verleiten zu lassen und Kunden glatt polierte Ideen ohne Ecken und Kanten zu präsentieren. Wir sollten vermehrt den Mut aufbringen zu polarisieren und auch selbst das Wagnis eingehen zu scheitern, wenn wir unseren Kunden ungewohnte Ideen präsentieren. Denn eines ist sicher: Wer den Weg geht, den er immer gegangen ist, wird auch dort ankommen, wo er immer angekommen ist.

 

Konnten wir Dich inspirieren?

Über Kommentare und Anregungen freuen wir uns sehr!

 

© Marc Hagmann



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